Erzvorkommen, Holzkohle aus den Wäldern und eine auch im Winter offene Wäster sind günstige Standortbedingungen für die Entstehung zahlreicher Schmiedestätten, die vornehmlich Kleineisenteile herstellen.
An der Stelle einer im 30-jährigen Krieg aufgegebenen Nagelschmiede errichtet der holländische Fabrikant Jacob Forckenbeck einen Messinghammer mit angeschlossenem Handel.
Der Betrieb befindet sich im Besitz der angesehenen Lippstädter Familie Retberg, später Zahn, die ihn zu einem Kupferhammer umwandelt.
Der aus Werdohl stammende protestantische Kupferhändler Johann Theodor Möller heiratet die Eigentümerin Clara Catharina Zahn und verlagert in der Folgezeit den Betrieb ostwärts zur Wäster hin.
An der Stelle der Produktionsstätte errichtet Möller in mehreren Bauabschnitten ein repräsentatives Wohnhaus für die wachsende Familie. Der heutige Grundriss entsteht zu dieser Zeit.
Nach dem Tod des Vaters setzt Johann Christian Möller erfolgreich die Unternehmensleitung fort.
Der Landmesser Gottfried Holzapfel erstellt einen Lageplan der gesamten Anlage. Die ursprünglich durch den Innenhof verlaufende Straße nach Belecke wird um diese Zeit zur Gartenfront hin verlegt und bildet nach der Errichtung der Koblenz-Mindener Chaussee um 1830 einen Teil der heutigen B55.
Der Warsteiner Industrielle Wilhelm Bergenthal erwirbt das gesamte Anwesen und lässt es in den Folgejahren in seinem Sinne für Wohn- und Repräsentationszwecke herrichten, das sein Äußeres bis heute erhalten hat und das Selbstverständnis großbürgerlichen Lebensstils widerspiegelt.
Die letzte Eigentümerin Ottilie Bergenthal vermacht ihr familiäres Besitztum mit Wohnhaus, Inneneinrichtung und Parkanlagen der Stadt Warstein mit der Auflage, ein Museum für Stadt und Region einzurichten, das
als „Städtisches Museum Haus Kupferhammer“ eröffnet wird.
Die ausgestellten Exponate, aber auch der Gesamtzustand der Dauerausstellung im EG hatten zur Folge, dass nach vierzig Jahren kaum noch Interesse am Haus Kupferhammer bestand. Um ein Schließen des Museums zu verhindern, gründeten 2006 zwanzig Warsteinerinnen und Warsteiner den Verein der Freunde und Förderer des Museums Haus Kupferhammer mit dem Ziel, durch eine neue Konzeption Leben in das Haus zu bringen. Zu diesem Zweck wurden die Räume im EG für eine multifunktionale Nutzung hergerichtet und umfangreiche Renovierungen im OG durchgeführt. Inzwischen hat sich Haus Kupferhammer mit seinen Konzerten und den mehr als zwanzig durchgeführten Veranstaltungen unterschiedlicher Art zum kulturellen Mittelpunkt in der Kernstadt Warsteins etwickelt.